Monthly Review - Juni 2025

In Kürze

Geopolitik
Die Ölpreise bewegen sich parallel zu den Spannungen im Nahen Osten.
Geldpolitik
Die US-Notenbank bleibt geduldig wachsam.
Technologie
Elon Musk verlässt das DOGE und kehrt zu seiner normalen Tätigkeit zurück.

Die Märkte

Juni Kalender

5,0%

S&P 500

-1,1%

CAC 40

-0,7%

FTSE MIB

-1,2%

EURO STOXX 50

-0,4%

DAX 30

-1,1%

IBEX 35

-0,1%

FTSE 100

-0,6%

BEL 20

1,8%

TOPIX

Quelle: Bloomberg 30.06.2025, Renditen in Landeswährung


Top storys

Die Spannungen kochen über
Geopolitik

Die Spannungen kochen über

Der Konflikt im Nahen Osten führte zu US-Militäraktionen, bevor ein Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran ausgerufen wurde. Der Ölpreis, oft ein Indikator für regionale Spannungen, schnellte um 15 % in die Höhe, bevor er wieder nachgab. Anleger schüttelten jedoch die Furcht vor einer weiteren Eskalation ab, möglicherweise aufgrund der Angst, etwas zu verpassen, die die Märkte beflügelte. Der S&P 500 kletterte auf ein Allzeithoch, und die Märkte für US-Treasuries blieben ruhig. Dennoch scheint das Risiko einer Stagflation bzw. eines langsameren Wachstums und einer höheren Inflation gestiegen zu sein. Ökonomen der Weltbank haben gemeinsam mit anderen die Wachstumserwartungen gesenkt.

Erneut abwartende Haltung
Geldpolitik

Erneut abwartende Haltung

Im Kongress erklärte Jerome Powell, der Vorsitzende der US-Notenbank (Fed), dass die Unsicherheit nachgelassen habe, und verwies auf eine Deeskalation des Handelskriegs zwischen den USA und China. Dennoch waren die Gouverneure der Fed uneins in der Frage, ob ein zollbedingter Inflationsschock eine vorübergehende Erscheinung wäre oder länger andauern würde. Tatsächlich stiegen die Kosten für importierte Elektrowaren wie Kühlschränke, als Zölle auf Stahl in Kraft traten. Doch Präsident Trump, der ungeduldig mit dem Tempo der geldpolitischen Schritte ist, forderte große Zinssenkungen und fragte, ob er sich selbst zum Fed-Vorsitzenden ernennen könne.

Das Ende der Geschichte
Technologie

Das Ende der Geschichte

Tesla-Gründer Elon Musk hat seine Position an der Spitze des DOGE (Department of Government Efficiency) abgegeben. Seine unwahrscheinliche innige Männerfreundschaft mit Präsident Trump war zuvor durch die Zurückhaltung des Präsidenten bei der Aufrechterhaltung von Subventionen für Elektrofahrzeuge belastet worden. Das Fass zum Überlaufen brachte dann jedoch die Drohung des Präsidenten, Regierungsverträge mit den Unternehmen von Musk zu kündigen. Die Trennung, die sich in den sozialen Medien abspielte, verlief ebenso öffentlich wie erbittert. Musk kann sich nun darauf konzentrieren, Schwankungen des Tesla-Aktienkurses zu beruhigen und den immer stärker werdenden Wettbewerb durch chinesische Hersteller von Elektrofahrzeugen wie BYD zu bewältigen.

KI treibt das Wachstum von erneuerbaren Energie voran
Verantwortliches Investieren

KI treibt das Wachstum von erneuerbaren Energie voran

Anleger, die langfristing in den USA in erneuerbare Energien investieren, ziehen nach wie vor die Chancen an, die sich aus der zunehmenden Stromnachfrage ergeben, obwohl das „große schöne Steuergesetz“ von Präsident Trump bestehende Steuervergünstigungen für saubere Energien aufs Korn nimmt. Sich in der Entwicklung befindende Branchen wie Offshore-Windanlagen und Solaranlagen für Wohnimmobilien könnten ohne staatliche Subventionen zwar vielleicht Schwierigkeiten haben, aber ausgereifte Technologien wie Onshore-Windanlagen und Batteriespeicher sind bereit für Wachstum. Entscheidend ist, dass Wind-, Solar- und Speichersysteme billiger und schneller eingesetzt werden können als herkömmliche Energiequellen wie Erdgas. Dies könnte dazu beitragen, die steigende Energienachfrage in den USA durch KI-Rechenzentren und die Rückverlagerung von Fertigungsbetrieben zu decken.


Auf dem Radar

Illustration of an orange radar

Die Ölmärkte dürften von den Entwicklungen im Nahen Osten beeinflusst bleiben und jede Eskalation der Spannungen genau im Auge behalten. Ökonomen werden ihrerseits Auswirkungen auf die Inflation wachsam beobachten, falls der Ölpreis erneut in die Höhe schnellt, denn das kommt zu den möglichen inflationären Effekten von US-Handelszöllen noch hinzu.

Die 90-tägige Pause von Donald Trump bei den reziproken Zöllen endet am 8. Juli. Hoffnungen auf Handelsgespräche beim jüngsten G7-Gipfel wurden zunichte gemacht, als Trump vorzeitig abreiste. Anleger und Unternehmen fragen sich, was wohl als Nächstes geschieht. Vielleicht wird eine weitere Pause vereinbart, um mehr Zeit für Verhandlungen zu lassen.

Die US-Beschäftigungsdaten bleiben solide, obwohl von erhöhten Rezessionsrisiken in den USA die Rede war, als Präsident Trump Anfang April am „Liberation Day“ seine Zolloffensive entfachte. Werden sich Unsicherheiten aufgrund der Zölle schließlich im Sommer in den US-Arbeitsmarktdaten niederschlagen?