Monthly Review - August 2025
In Kürze
Die Märkte
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2,9%
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3,7%
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4,5%
Quelle: Bloomberg 29.08.2025, Renditen in Landeswährung
Top storys
Große und kleine Deals
Präsident Trump hat mit den zukunftsweisenden Chipherstellern Nvidia und AMD einen „kleinen Deal“ ausgehandelt, bei dem 15 % des Umsatzes mit China an den amerikanischen Staat gehen. Es handelt sich um eine beispiellose Vereinbarung, genauso wie der Plan der US-Regierung, im Gegenzug für Zuschüsse aus der Biden-Ära eine Beteiligung von 10 % am angeschlagenen Chiphersteller Intel zu übernehmen. An der Handelsfront wurden die Verhandlungen zwischen den USA und China um weitere 90 Tage verlängert. Die Schweiz stand derweil angesichts der Zölle von 39 % auf ausgewählte Importe unter Schock, einschließlich einer Abgabe auf Goldbarren, die zu den wichtigsten Exporten der Schweiz in die USA gehören.
Fed weiter unter Beschuss
Der Vorsitzende der US-Notenbank (Fed), Jay Powell, sprach in seiner Rede beim jährlichen Symposium in Jackson Hole von einer „Verschiebung“ der wirtschaftlichen Risiken. Seine Entschlossenheit, trotz wiederholter Angriffe der Trump-Regierung datenabhängig zu bleiben, brachte ihm Standing Ovations seiner Zentralbankkollegen ein. Die jüngste wirtschaftliche Verschiebung führt zu einem Anstieg der US-Inflation aufgrund höherer Importzölle, während die monatlichen Arbeitsmarktdaten nach unten korrigiert wurden. US-Präsident Trump drängte unterdessen darauf, eine Gouverneurin der Fed zu entlassen, um an ihrer Stelle einen Kandidaten zu installieren, der seinen Forderungen nach Zinssenkungen wohlgesonnen ist. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung im September liegt weiterhin über 75 %.
Besser und dazu noch günstiger
Das langersehnte ChatGPT-5 wurde von OpenAI gestartet. Dieses neue KI-Tool (künstliche Intelligenz) bietet erweiterte Funktionen zu günstigeren Preisen, um die Nachfrage zu erhöhen. Es ist eine mögliche Reaktion auf den chinesischen Konkurrenten DeepSeek, dessen preisgünstiges KI-Tool die Branche Anfang des Jahres in Aufruhr versetzte. OpenAI steht Berichten zufolge in Gesprächen über einen geplanten Aktienverkauf im Wert von 500 Milliarden Dollar, der es zum wertvollsten privaten Technologiekonzern der Welt machen würde. Dennoch geriet der US-Technologiesektor ins Wanken, nachdem das MIT (Massachusetts Institute of Technology) behauptet hatte, 95 % der jüngsten Investitionen in generative künstliche Intelligenz hätten keine Renditen erwirtschaftet.
Energieverbrauch durch KI
Die großen Technologiekonzerne, die hinter dem KI-Boom stehen, versuchen häufig, ihre Umweltauswirkungen durch den Kauf von Anleihen für saubere Energie zu mindern. De facto setzt die steigende Nachfrage nach stromhungrigen Rechenzentren die bestehenden Stromnetze jedoch erheblich unter Druck, wobei Defizite durch höhere Investitionen in fossile Brennstoffe gedeckt werden. Allein in den USA sind rund 20 % der derzeit in Entwicklung befindlichen Gasstromkapazität ausschließlich für Rechenzentren vorgesehen. Gleichzeitig wurden durch die Offensive von Präsident Trump gegen erneuerbare Energien Projekte für saubere Energien im Wert von fast 19 Milliarden Dollar gestrichen, darunter der 1,5 Milliarden Dollar schwere Offshore-Windpark des dänischen Unternehmens Ørsted vor Rhode Island.
Auf dem Radar
Nachdem Präsident Trump die Leiterin des US-Büros für Arbeitsmarktstatistik Erika McEntarfer entlassen hat und auf die Entlassung der Fed-Gouverneurin Lisa Cook hinarbeitet, werden die Anleger wegen der politischen Einmischung zunehmend nervös. Die Unabhängigkeit und die Glaubwürdigkeit der US-Institutionen stehen zunehmend in Frage.
Nach der kurzen Talfahrt bei US-Technologieaktien im August dürfte die Branche weiterhin im Rampenlicht stehen. Die Märkte werden nach Belegen dafür suchen, dass riesige Investitionen in KI-Technologien echte Produktivitätsverbesserungen bringen können.
Angesichts der Abkühlung der US-Arbeitsmarktdaten und der hartnäckigen Inflation weckten die moderaten Kommentare des Fed-Vorsitzenden Jay Powell beim jährlichen Symposium in Jackson Hole unter den Anlegern Hoffnung auf eine Lockerung der Geldpolitik. Die Gretchenfrage lautet: Wird die Zentralbank bei ihrer Sitzung im September die Zinsen tatsächlich senken?